2021

Wer hätte gedacht, dass uns Corona ein weiteres ganzes Jahr begleitet?

ICH jedenfalls nicht und irgendwann war man auch nur noch genervt und hat sich von einer Maßnahme zur anderen durchgeschlagen, jedes Hygienekonzept mitgemacht und aufgehört alles zu hinterfragen. Einfach machen und die Freiheiten, die man im Sommer genießen konnte, aufgesogen wie ein Schwamm.

Allen Corona-Leugnern und Diktatur-Demonstranten zum Trotz, hat es dann im Herbst sogar einen Regierungswechsel nach einer demokratischen Wahl gegeben. Wie das an 10 Prozent der Bevölkerung vorbeilaufen konnte ist mir schleierhaft. Aber wer sich hauptsächlich über Telegram-Kanäle informiert, der ist derart in seiner selbsterwählten Blase gefangen, dass die wesentlichen Informationen ausgeblendet bleiben.

Und nur so ist es auch möglich ausgerechnet mit Russischen Fahnen (und allerlei anderen schwachsinnigen Symbolen) durch die Städte zu laufen und was von Freiheit und nieder mit der Diktatur zu brüllen. Vermutlich ist diesen Mitmenschen mit Argumenten tatsächlich nicht mehr zu helfen.

Und dann kam die Flut: Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal sind 134 Menschen ums Leben gekommen, 9 davon in Ahrbrück. Etwa 260 Häuser in der Ortsgemeinde mit ihren 1200 Einwohnern wurden beschädigt, mehr als 20 mussten abgerissen werden. Betroffen waren auch Campingplätze und zwei Vereinshäuser, eines wurde von den Wassermassen weggespült. Furchtbare Bilder die man zuvor nicht mit Bildern aus Deutschland in Verbindung gebracht hätte, erdrutschartige Überschwemmungen, ganze Häuser weg. Es folgte eine unglaubliche Solidarität, Menschen die Geld spendeten aber auch solche die sich Ihren Trecker schnappten hinfuhren und Wochen, z.T. Monate beim Aufräumen geholfen haben. RESPEKT vor diesen Mitmenschen denen es egal war welche eigenen Opfer sie bringen um anderen zu helfen. Ein paar haben es übertrieben mit ihren Social Media Aktivitäten, viele blieben aber unsichtbar für die Medien und waren und sind so wichtig für den Zusammenhalt in dieser Gesellschaft. DANKE!

Als aufrichtiger Demokrat habe ich also 2021 meinen Job gemacht, Wahlkampf gemacht, den Sommer genutzt so viele Leute wie nur möglich vor Supermärkten anzusprechen wie nur möglich. Mit Erfolg sowohl die Kommunalwahl in dem Wahlkreis Atter/Eversburg, in dem ich angetreten bin und die Direktwahl unseres Bundestagskandidaten sind gut ausgegangen. Die neue Zusammenarbeit mit Grünen und Volt ermöglichen nun große Schritte Richtung Klimaschutz und Mobilitätswende zu gehen und der neuen CDU Oberbürgermeisterin ordentlich den Weg zu weisen, wie der Wandel in der Stadt umgesetzt werden sollen.

Zugeben muss ich auch, dass von so einem Jahr in dem man gesellschaftliches Versteckspeilen geübt hat nicht viel positives hängengeblieben ist. Sorgen mache ich mir vor allem um die junge Generation die gar nicht weiß was sie alles verpasst und wie sich jugendlicher Leichtsinn eigentlich anfühlt. Und wir haben es geschafft uns in 2021 nicht anzustecken und so gehörten wir zu denen die eigentlich weniger krank waren als je zuvor.

Die Kontakte zur Familie und zu Freunden hat man deutlich intensiver genossen und wahrgenommen als zuvor, große Zusammenkünfte fielen weiter aus. Und so lernte man das erste Corona-Baby erst verspätet kennen aber umso herzlicher.

Ein verrücktes Jahr mit vielen Einschränkungen, einem fast normalen Sommer und wenig Höhepunkten – 2021 halt.