Ich bin grundsätzlich und aus tiefstem Herzen Optimist (unter der Voraussetzung, dass überhaupt irgendetwas einen Sinn hat – ansonsten: Proooost! ), was die Überwindung von Krisen angeht.
Denn als Archäologe kann ich nur sagen: An Corona wird unsere Kultur nicht untergehen. Ich sehe bereits jetzt sogar gute Ansätze für Verbesserungen, hier und da ein regelrechtes Umdenken, Bereitschaft zu Flexibilität und zu Verantwortung und Solidarität.
Und ich bin froh, dass diese schrecklich konservative Formel „Zum Glück geht es jetzt zurück zur Normalität!“ faktisch bereits jetzt von der aktuellen Politik überholt ist. Was früher „normal“ war, ist jetzt oft schon „von vorgestern“. Und ich darf als Sozi anmerken: Haben wir nicht schlecht gemacht, wir ewig Totgesagten…
Also: Wir haben allen Grund für einen soliden Optimismus.
Aber: Bisher funktionieren die Corona-Hilfen in mehreren Bereichen noch nicht:
- Ich greife da mal die Kulturschaffenden heraus. Wie wäre es da mit kommunalen Rettungsschirmen, der wenigstens Existenzen retten, bis andere Hilfen funktionieren?
- Was ist mit den Veranstaltungs-Firmen, denen bestimmt mindestens ein Jahr lang alle Großveranstaltungen wegbrechen?
- Oder was ist mit den Auszubildenden? Die Ausbildung geht meistens irgendwie weiter, aber was ist das für eine Ausbildung, wenn eigentlich auf der praktischen Seite nix mehr passiert?
- Naja, und das Thema Schule. Was soll’n das für’n Abitur sein, wenn kaum vorbereitender Unterricht stattfindet. Was soll denn das für ein Unterricht sein, wenn Grundschulen nach ein paar Tagen wieder dicht gemacht werden, weil es – WIE ZU ERWARTEN – einen neuen Corona-Ausbruch gegeben hat… Da bekomme ich als ehem. Schulpolitiker doch gleich wieder einen ganz ungesunden Blutdruck, liebe Frau Ministerin Gebauer…! Da muss überall noch dringend „nachgebessert“ werden!
Aber, wie gesagt: Wenn „das alles auf dieser Welt“ wirklich überhaupt irgendeinen Sinn hat, dann bin ich Optimist, was die Überwindung von Krisen angeht! Auch der Corona-Krise.