Die Fantastischen Vier haben zu Weihnachten eine neue Single heraus gebracht „Irgendwann“ spricht mich nicht sofort an, weil sie melancholisch daher kommt und die Sehnsucht nach dem Morgen, dem danach beschreibt. Doch ich bleibe an der Zeile hängen:
„Einsamkeit aus Nächstenliebe“ – „Es gibt kein Richtig – kein Falsch“ irgendwann später bekomme ich dann doch eine Gänsehaut.
Irgendwann schauen wir auf die Zeit zurück – was übrig blieb.
Meine Weihnachtsgrüße 2020 ging mit einer Liedzeile von Johannes Oerding raus in den Freundeskreis: „Ohne das Gestern würden wir uns heute nicht so auf das Morgen freuen!“
Zu meiner morgigen Realität gehört jetzt, ohne den Corona-Schnelltest darf ich meine Mutter im Altersheim nicht besuchen – was soll man da machen – nagut Stäbchen rein einmal kräftig würgen und abwarten. Bekannt von der Knochenmark-Spenderdatei, nur bis auf einmal nachtesten habe ich da 20 Jahre nicht zur näheren Auswahl für einen Patienten gehört.
Und JA natürlich lasse ich mich impfen sobald ich dran bin, denn nur so kommt die Gesellschaft irgendwann 2021 in die Situation sich zu entspannen, vielleicht können wir etwas entspannter Sommerurlaub machen, wenn wir gut voran kommen und die Mutationen sich im Spektrum des Impfstoffes aufhalten und wir nicht schon in 2021 einen weiteren neuen Impfstoff brauchen. Malen wir den Teufel mal nicht an die Wand und starren wir auf das bisschen Licht am Ende des Tunnels – frohe Weihnachten – nicht wirklich aber Augen auf den Fernseher, ordentlich den Bauch voll Leckereien schlagen und Freude über die ungewöhnlich vielen Weihnachtsgrüße die einen auf ungewöhnliche Weise erreichen, digital, vor der Haustür, im Briefkasten, auf der Terrasse versteckt…..
Man darf aber auch feststellen, dass auf anderen Gebieten nicht unbedingt Ruhe und Frieden einkehrt. Man kann auch ehrenamtlich über Weihnachten die ein oder andere Enttäuschung kassieren, darf die dann auch noch mit Fassung ertragen weil, wenn man darüber spricht als schlechter Wettbewerber gilt. Es lebe die Solidarität. Wer Seitenhiebe gut ab kann sollte unbedingt Kommunalpolitik versuchen – ist intensiv was menschliche Abgründe angeht. Es gibt Sachthemen, da geht der politische Gegner fairer und verlässlicher mit einem um.
Aber auch nette Zeichen aus der Berufswelt erreichen einen, dieses Mal telefonisch – laden ein zu Gedankenspielen: interessant oder abwegig? Grübel Grübel!
Als hätte man schon nicht genug Zweifel im Kopf, Sorge bloß niemanden anzustecken, sich anzustecken, Vorsichtig genug zu sein und trotzdem das Leben lieb zu behalten.
Weihnachten 2020 darf gerne auch vorbei gehen, keine besonderen Vorkommnisse – ist es das was wir uns Wünschen. Einige Reisen, einige besuchen doch die ganze Familie, einige können es nicht lassen – Was wir dafür bekommen: Noch mehr Intensivpatienten, noch mehr Todesopfer, noch mehr Lockdown, noch mehr Jobverluste, noch mehr Anstrengungen wieder alles auf den richtigen Weg zu bekommen. „Einsamkeit aus Nächstenliebe – fällt uns unmenschlich schwer – ein schrecklich schöne Geschichte!“
Weihnachten 2021 – ich will den Zauber von Familie mit den vielen kleinen Selbstverständlichkeiten die uns so fehlen – ich will den Zauber wieder fühlen. Ich will die Menschen wieder lächeln sehen, klatschen und singen auf Konzerten genießen, unbeschwert tanzen gehen – laute Musik und Nebelmaschine, Geburtstagstorte mit Kerzen – auspusten ohne sich Gedanken machen zu müssen, ob der nächste Bisschen ansteckend sein könnte!
Sich wieder auf das zu Hause sein freuen – Nähe wieder als selbstverständlich empfinden!
PS: Boris Johnson hat einen Deal gemacht, Trump begnadigt Weggefährten einen Monat vor seinem Auszug aus dem weißen Haus - man darf gespannt sein, mein Tipp er ist schon weg wenn Biden ankommt.....