von Heiko

Was auf einmal möglich ist – Beobachtungen unter Nachbarn:

Schon erstaunlich was alles so möglich ist, am Samstagabend habe ich so gegen 19 Uhr noch einmal unser Dachfenster geöffnet – wir wohnen am Haster Berg, von hier aus hat man einen schönen Blick auf den Osnabrücker Hafen über den Dächern sieht man die Schornsteine der Firma KÄMMERER Spezialpapiere GmbH darüber hinaus sieht man bis zum Teutoburger Wald – was für eine Stille. Normalerweise ist es an einem Samstagabend nie so leise unser Osnabrück. Motorengeräusche von der nahen Autobahn und der Stadtlärm dringen bei entsprechender Windrichtung zu unserem Dachfenster. 

Selbst unsere Nachbarn, die nach unseren Beobachtungen beinah jeden Weg mit dem Auto machen und bei denen Kind und Kegel oft an- und abreisen und Autos oft geparkt und umgeparkt werden, haben Ruhe einkehren lassen.

Viele Nachbarn trifft man nicht mehr beim Gang zum Einkaufen am Samstagvormittag, der Parkplatz des hiesigen Supermarktes hat freie Parkplätze – wie bitte – JA! Die Regelung, dass jeder Einkäufer einen Einkaufswagen mit rein nehmen soll, habe ich noch nicht verstanden. Ist das, weil man dann ohne Nachdenken zu müssen die 1,5 Meter Abstand von alleine einhält. In diesen Tagen habe ich mir angewöhnt aber mit dem eignen Korb einkaufen zu gehen, eben nicht den Einkaufswagen meiner zig Vorbesucher anzufassen und so ein Risiko einzugehen, vielleicht muss ich noch einmal neu nachdenken, was das wohl für einen Vorteil hat. Im Supermarkt geht man sich noch etwas ungeübt aus dem Weg, aber es geht schon. Mittlerweile habe ich verstanden, man begrenzt so die Anzahl der Supermarktbesucher.

Beim Spaziergang (dem neuen/alten Volkssport dieser Zeit) durch den Wald am Sonntagnachmittag trifft man ein paar Menschen, die, was auffällt, bereitwillig zurück grüßen und dabei freiwillig ein Lächeln aufsetzen – Danke dafür! Ob das und andere Veränderungen später anhalten? Was denkt Ihr?

Wir reden jetzt mehr übern Gartenzaun, leider gelingt es nicht – nicht über den Virus und seine Auswirkungen zu sprechen. So sind sie allgegenwärtig: die Ängste und die Sorgen.

Eine Freiberuflerin zeigt offen ein dünnes Fell und schimpft über die die noch optimistisch sind. Ein Nachbar erklärt das seine Firma seit der Wiedervereinigung nicht mehr so viel zu tun hatte, wie heute – er arbeitet in der Lebensmittelindustrie. Es wird wieder Gewinner und Verlierer geben.

Wir haben uns angewöhnt noch deutlicher DANKE zu sagen, bei allen die Ihren Job machen: Briefträger, Bäckereiverkäuferin, Kassierer an der Kasse, Müllwerker, Krankenschwester, Automechaniker, Polizei und Feuerwehr, Rettungsdienste und Taxifahrer – toll das ihr alle da seid wo man Euch braucht.

Heiko, das bin ich

Heiko, geboren 1972, verheiratet, 1 Sohn,
Beruf: Qualitätsmanager
Berufung: SPD-Politiker