Umwelt

In Woche 3 der Kontaktsperre in der Corona-Krise verklagt die Deutsche Umwelthilfe die Stadt Osnabrück auf die Durchsetzung wirkungsvoller Maßnahmen zur Verbesserung der Luftreinhaltung.

Hier mein Kommentar dazu:

Wir könnten schon weiter sein!“

Stellungnahme zu den Schadstoffbelastungen in der Innenstadt 

„Sicher, einen ungünstigeren Zeitpunkt hätte die Klage der Umwelthilfe nicht erwischen können, wenn man die aktuelle Arbeitsbelastung in der Verwaltung zur Bewältigung der Corona-Krise.“

„Dennoch ist es richtig festzustellen, dass Osnabrück durch ein schnelleres und konsequenteres Handeln in Sachen Luftreinhaltung und Verkehrswende schon viel weiter sein könnte.“

Auch wenn in den Zeiten von Corona die Verkehrsströme in der Innenstadt deutlich reduziert sind und die Schadstoffbelastung aktuell unter den Grenzwerten liegen, ist diese Momentaufnahme sicher nicht von nachhaltiger Qualität. Im Gegenteil ist zu befürchten, dass bei den in Zukunft wieder sehr angespannten Haushaltsjahren, die Themen rund um Klimaschutz und Verkehrswende ins Hintertreffen geraten. Aufgabe der Politik ist es hier trotzdem am Ball zu bleiben und das Nötige auch möglich zu machen, wenn das Geld knapp ist.

„Aus dieser Sichtweise heraus ist der erhobene Zeigefinger der Umwelthilfe vielleicht deplatziert aber inhaltlich richtig!“

So ist in den vergangenen Jahren der Umbau der Verkehrsinfrastruktur hin zu Verbesserungen für den Umweltverbund, dem ÖPNV Vorrang einzuräumen und beim Fahrradverkehr, vieles versäumt worden. Allein auf dem Neumarkt mit der erneuten Öffnung und dem daraus nicht erfolgten Umbauten der Wallkreuzungen, wirft uns Jahre zurück. Gleiches gilt für die mangelhafte Fahrradinfrastruktur an Hauptstraßen in Osnabrück.

„Alles viel zu schmal, gefährlich und unattraktiv.“

Nehmen wir den Maßnahmenkatalog des Lärmaktionsplans mit in die Betrachtung, mit der Annahme, dass viele lärmmindernde Maßnahmen auch Klimarelevant sind, haben wir hier in den vergangenen 10 Jahren fast nichts erreicht.

Osnabrück fehlt weiter eine gesamtstädtische Mobilitäts- und Stadtentwicklungsstrategie. Verkehrsträgerübergreifendes Denken und Planen fehlt, es wird immer nur in Einzelprojekten gedacht.


„Dies kritisieren wir schon seit Jahren!“

…. und darum glaube ich auch nicht, dass die Corona-Kriese über den aktuellen Zeitraum hinaus ein Gewinn für die Umweltpolitik sein wird. Dazu müssten die Menschen bereit sein aus der Krise ihre Lehren zu ziehen, auf Verzichtbares verzichten lernen, das sehe ich leider noch nicht!