von Alice

hier kommt das, was mir derzeit so durch den Kopf geht:

Das alles überragende Gefühl ist, dass es mir verglichen mit anderen außerordentlich gut geht. Formal gehöre ich zwar rein altersmäßig zur Risikogruppe, ich bin aber gesund, habe ein geregeltes Einkommen und eine Wohnung mit Garten. Da ich gut allein sein kann und mich nie langweile, werde ich die Einschränkungen auch über einen längeren Zeitraum relativ unbeschadet überstehen.

Ändern wird sich meine Sichtweise auf vieles, was bisher selbstverständlich war und eine wichtige Rolle in meinem Leben gespielt hat: Persönlicher Kontakt mit Kindern, Enkelkindern und Freunden, der Besuch eines Fußballspiels oder eine Reise in mein Häuschen in Kroatien – das alles und vieles mehr wird, wenn es wieder möglich ist, als etwas Besonderes wahrgenommen werden!

Ich hoffe, dass es insgesamt nicht nur negative Auswirkungen auf unsere Gesellschaft geben wird. Dazu gehört die endgültige Einsicht, dass dem Markt von Seiten des Staates deutliche Grenzen gesetzt werden müssen. Die Herstellung von Arzneimitteln und Schutzkleidung fast ausschließlich in Asien ist nur ein Beispiel. Es ist zu hoffen, dass auch dem Letzten hier klar wird, wie abhängig wir in vielen Berufen von ausländischen Arbeitnehmern sind, z.B. im Baugewerbe und in der Landwirtschaft. AFD-Parolen entlarven sich endgültig als rechtsradikale Stimmungsmache!

Und: Endlich wird deutlich, welche Tätigkeiten im Ernstfall systemrelevant sind: Mitarbeiter/innen im Supermarkt, Ärztinnen und Ärzte, Mitarbeiter/innen in Krankenhaus und Pflege. Es bleibt zu hoffen, dass Banker und die Chefs bedeutender Unternehmen diese Erkenntnis verkraften können.

Alice, begleitet und berät mich auf meinem Weg durch die Osnabrücker Kommunalpolitik und manchmal darüber hinaus. Dankeschön!