von Nicole

In der Krise liegt auch immer eine Chance

Was denke ich denn überhaupt?

Als Heiko mich bat, ob ich meine „Entdeckungen, Beobachtungen und Gedanken in der Corona Zeit und wie man sich die Zeit danach vorstellt“ aufzuschreiben und auf seiner Seite zu teilen, war der erste Gedanke:

„Klar. Coole Idee. Ist bestimmt spannend.“

Jetzt sitze ich an dem Artikel und denke: „Was denke ich denn tatsächlich darüber?“

Mir wird in diesem Moment bewusst, dass vieles noch nicht bei mir angekommen ist. Was wird in der Zeit danach?

Wann ist denn überhaupt „danach“?

Ich hatte in den letzten Tagen tatsächlich die eine oder andere Panikattacke. Ich bin selbstständig und durch das Kontaktverbot ist mir quasi die Grundlage meiner Existenz vom einen auf den anderen Tag weggebrochen.

Der Kontakt zu Menschen. Ich arbeite als Coach und Trainer im unmittelbaren, persönlichen Kontakt mit Menschen. Ich schule und trainiere Mitarbeiter, Teams, große Gruppen oder auch Führungskräfte. In meiner Praxis arbeite ich im Eins zu Eins mit meinen Klienten an ihren Herausforderungen. Das geht auf einmal alles nicht mehr.

Was tue ich also mit der gewonnenen Zeit? Ich biete anderen Unternehmern meine Hilfe an. Viele mussten auf Homeoffice umstellen und sich jetzt mit den Alternativen Kontaktmöglichkeiten beschäftigen. Videokonferenzen mit Zoom sind gerade hoch im Kurs. Also schule ich aus meinem Büro andere, damit sie ihr Angebot aufrechterhalten können. Natürlich kostenfrei.

Und gerade jetzt, ein paar Tage in der Isolation wird mir bewusst, dass ich eine Herausforderung damit habe, jetzt mein eigenes Angebot online anzubieten. Ich kann doch nicht in einer Krisensituation Geld für ein Hilfsangebot verlangen.

Und heute, ein paar Tage später weiß ich: Doch, das kann ich. Ich muss es sogar. Meine Fähigkeiten habe ich ja auch einmal schulen lassen. Ich habe in den letzten Jahren regelmäßig auch in mich selbst investiert. 

Ich persönlich habe bereits mehrere Krisen erleben müssen, z.B. die Krise zu Beginn meiner Selbstständigkeit 2001 oder die Finanzkrise 2008.

Ich habe mich in dieser Situation verlassen und haltlos gefühlt. Keiner hat mir eine Leine zugeworfen, die ich hätte greifen können und mich aus dem Schlamassel gezogen hätte.

So habe ich es mir zu meiner Aufgabe gemacht, Möglichkeiten zu finden und zu erproben, um Menschen Halt in ihrem Leben zu geben. Ich habe recht schnell gemerkt, dass ich eine Gabe habe, anderen Menschen mit meinen eigenen Erfahrungen und meiner tiefen Beschäftigung mit dem Thema, Unterstützung zu geben.

Darum habe ich verschiedene Ausbildungen gemacht, bilde mich ständig weiter und kann mittlerweile auf einen großen Methodenschatz zugreifen, um Menschen auf ihrem Weg begleitet und beizustehen. 

Und genau deswegen darf ich jetzt auch für mein Angebot Rechnungen schreiben. Das ist allerdings ein Learning, was einer gewissen Entwicklung bedurfte.

Aber genau deswegen denke ich, dass in jeder Krise auch immer eine Chance steckt. Eine Chance zur Weiterentwicklung.

Außerdem bemerke ich, dass diese Situation gerade bestimmte Dinge, wie z. B. die Digitalisierung extrem beschleunigt. Einzelhändler sind auf der Suche nach Lösungen, um ihr Angebot aufrecht zu erhalten. Onlineshops werden von heute auf morgen eingerichtet. Früher wurde gesagt, das machen wir später. Jetzt ist es fast schon zu spät. 

Werbegemeinschaften schließen sich auf SocialMediazusammen, gründen Gruppen und unterstützen sich gegenseitig bei der Auslieferung.

Das wohl aktuellste Beispiel ist die Kooperation von ALDI und McDonalds. Hier werden die Mitarbeiter von McDonalds an ALDI Filialen ausgeliehen. So ist allen geholfen.

Es ist eine Zeit der neuen Ideen, des Umdenkens.

Irgendwie rücken wir alle näher zusammen, auch wenn wir persönlich Distanz üben.

Ich hoffe, dass diese Loyalität auch in Zeiten nach der Krise erhalten bleibt.

Wie geht es nach der Krise weiter?

Ehrlich gesagt habe ich auch dazu noch keine konkreten Vorstellungen. Ich vermute, dass die Menschen vorerst vorsichtiger sind im Umgang mit Fremden. Vielleicht verhalten sie sich aber auch komplett anders und die Freude über die wiedergewonnene Freiheit sorgt dafür, dass wir einander auch nach der Krise persönlich näherkommen. Das Ideen schneller umgesetzt werden, die Menschen mutiger werden und eher auf ihr Bauchgefühl hören. 

Ich habe schon einige Anfragen von Menschen erhalten, die genau jetzt sagen: Ich habe schon lange die Idee gehabt mich selbstständig zu machen, aber die Sicherheit im aktuellen Job hat sie daran gehindert. Und jetzt wollen sie es einfach versuchen. Sie wollen nicht mehr abhängig sein von einem vermeintlich sicheren Job. Denn auch das haben viele erfahren: Kurzarbeit ist an der Tagesordnung, auch große Betriebe haben plötzlich keine Aufträge mehr, der Job ist also gar nicht so sicher.

Alles in allem sehe ich viele Chancen. Ich bleibe positiv und denke, auch diese Krise werden wir meistern

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Nicole, habe ich über Social-Media kennengelernt und die ich bei einer guten Gelegenheit mit all Ihrer Power in mein richtiges Berufsleben geholt habe und Sie hat mich, mit Ihrer Arbeit und durch ihre lebendige Art tief beeindruckt. Gerne mal wieder auf einen Kaffee!